Ma(h)lwerk
Ein Mahlwerk gibt es in der Alten Mühle Tiefurt mit ihrer langen Geschichte als Getreide-, Öl- und Papiermühle schon lange nicht mehr, dafür eher „Malwerk“. Die hinterlassenen Gebäude (Mühle und Trockenschuppen) sind nach ihrer denkmalgerechten Rekonstruktion Teile einer Senioren-Wohnanlage und stehen vorrangig deren Bewohnern für eigene kreative Arbeiten zur Verfügung, zum Beispiel für das Malen, aber auch zum Töpfern und Bildhauern. Der Trockenschuppen, in dem bis 1990 im Sommer noch die erzeugten Pappen zum Trocknen hingen, bietet hierfür ideale Voraussetzungen. Er trägt heute zu Recht den Namen Kreativscheune. Für professionelle Anregung besteht eine enge Beziehung zur Mal- und Zeichenschule Weimar. Dort engagierte Künstler verlegen Kurse in Aquarellmalen, Bildhauern oder Kalligrafie nach Tiefurt. Sie stehen einer breiten Öffentlichkeit, nicht nur den Bewohnern, offen. Das Foyer der Mühle bietet den Platz, die dabei entstandenen Werke einem interessierten Publikum vor zu stellen. Auch Werkschauen professioneller Künstler finden dort gelegentlich statt.
Ikebana - die Japanische Blumenkunst – heißt übersetzt "die Natur in ihrer schönsten Form zu gestalten". Diese Kunst hatte ihren Ursprung bereits im 7. Jahrhundert, als ein Gesandter des Kaiserhofes aus China zurückkehrte und dort von der Art der Blumenopfer fasziniert war. Er schuf damit die Grundlagen für die älteste Ikebana-Schule genannt Ikenobo. Seit Jahren organisiert die Ikenobo German Shouokai Study Group unter der Leitung von Ingrid Bauhaus eine stark beachtete Ikebana-Frühlingsausstellung in der Mühle. Die Teilnehmer gestalten dabei im Foyer und dem anschließenden Kaminraum ihre Blumen-Kreationen mit ruhiger Hingabe.
Die Mühle ist auch ein Platz für Wort und Musik. Der Kaminraum bietet die intime Atmosphäre für Veranstaltungen mit bis zu achtzig Zuhörern, auch für das Kindertheater.
Die Mühlenkonzerte werden im Winterhalbjahr von der Tiefurter ev. Kirchgemeinde St. Christophorus mit Unterstützung durch den Bewohnerverein WIR e.V. veranstaltet. Ein Flügel und ein doppel-manualiges Cembalo stehen bereit. In den Anfangsjahren der Reihe haben sich hier vor allem junge Künstler aus dem Hochbegabten-Kreis des Musikgymnasium Belvedere (Weimar) mit kammermusikalischen Werken vorgestellt, Schüler, die außer von ihren Lehrern auch von Professoren der Hochschule für Musik Franz Liszt (Weimar) betreut werden. Aber schon damals hat es manchen Berufsmusiker gereizt, in diesem familiären Ambiente aufzutreten. Heute ist das die Regel. Denn das Programm wird - wie auch die anderen Tiefurter Konzertreihen - von Katharina Lenke gestaltet, die von Berufs wegen intensive Kontakte in die reiche klassische Musikszene Mitteldeutschlands pflegt.
Die Wortveranstaltungen sind meist Lesungen, in denen lokal oder überregional bekannte Autoren ihre Bücher vorstellen. Autobiografien, Kriminalromane, aber auch Bücher zu aktuellen politischen Fragen fanden bisher besonderen Zuspruch der Zuhörer.
Der Besuch der Konzerte und Lesungen ist mit wenigen Ausnahmen kostenfrei. Eine Kollekte wird erbeten.
Aktuell in der Mühle
Mühlenkonzerte | |
Programm 2023 steht noch nicht fest. | |
Das Kindertheater ist in die Festsscheune des Kammergutes ausgewandert. | |
Ausstellungen |
Die drei Titelbilder zeigen die Mühle mit der Kreativscheune auf der Mühleninsel, den Kaminraum und das Foyer in der Mühle sowie die rege Aktivität auf der Mühleninsel während eines Pastellkurses von Peter Stechert (Mal- und Zeichenschule Weimar).